Zu Beginn der Pandemie 2020 gab es eine temporäre Abnahme des Personalbedarfs in den Sicherheitsunternehmen und dem betrieblichen Werkschutz, verursacht durch den Einbruch vor allem beim Veranstaltungsschutz und den Serviceleistungen und den zeitweiligen betrieblichen Einschränkungen unter anderem durch Home Office. Diese Lage änderte sich bereits im 2. Halbjahr 2020 und stetig 2021 mit dem wachsenden Sicherheitsbedarf im Bereich der Impfzentren und den krisenbedingt zunehmenden speziellen Dienstleistungen mit Sicherungsbedarf. Dazu kamen auch wachsende Personalanforderungen im betrieblichen Werkschutz durch eine veränderte Sicherheitslage und die sehr wechselhaften Anforderungen im Zusammenhang mit reglementierten Veranstaltungen und pandemiebedingte Überwachungsaufgaben. Diese Entwicklung wird sich 2022 fortsetzen, der Personalbedarf ist weiter zunehmend und auch gebunden an höhere Qualifizierungsansprüche des Marktes. Nach wie vor gibt es darüber hinaus die Auswirkungen der altersbedingten Personalausscheidungen der umfangreichen  Einstellungen in den 90er Jahren bei damals noch ausreichend vorhandenen qualifizierten Bewerbern. Diese Ausgangslage hat sich verändert sowohl bei den Marktbedürfnissen als auch den potentiellen Bewerbern und deren Voraussetzungen. Die stagnierenden und partiell abnehmenden Zahlen bei den Auszubildenden in die Sicherheitsberufe sind dafür nur ein Merkmal. Nach wie vor überwiegen die einfachen gewerberechtlich geregelten Gewerbezugänge nach § 34a GewO ohne dienstkundliche und fachspezifische Themen, seit über 10 Jahren permanent in Kritik gegenüber dem kritikresistenten DIHK, obwohl die IHK-Sachkundeprüfung formal zu einer Vielzahl von Einsatzrichtungen befähigt, ohne deren Inhalte auch nur zu streifen. Hier sind Änderungen übrigens jederzeit möglich. ⇒  ⇒  ⇒

Die Erfüllung der Personalanforderungen 2021 wurde im Laufe des Jahres immer komplizierter, was sich absehbar auch 2022 nicht verbessern wird. Die Gewöhnung an den geförderten Nachwuchs aus dem Kreis der Arbeitsuchenden stellte die Sicherheitsunternehmen vor völlig neue Herausforderungen, da über diesen Weg seit Mitte 2020 immer weniger ausreichend qualifizierte Bewerber den Weg in die Sicherheitsunternehmen fanden. Eine Ursache sind immer noch die Auswirkungen des Home Office bei den Fördermittelgebern und davon bedingt die abnehmenden direkten Kontakte zu den Arbeitsuchenden, eine Voraussetzung für Entscheidungen, die zu einem Bildungsgutschein führen. Letztlich gibt es dafür einen einfachen Gradmesser und das sind die ausgestellten Bildungsgutscheine für die einzelnen Qualifizierungsstufen und die haben 2021 extrem abgenommen. Die Sicherheitsunternehmen haben noch keinen stabilen Weg gefunden, diese Lücken eigenständig spürbar zu füllen.

Weiterhin erfolgt bereits seit 2020 eine Förderbeschränkung auf die Gewerbezugänge gem. § 34a GewO, die Unterrichtung und die IHK-Sachkundeprüfung, weil damit eine Vermittlung schnell möglich ist, die allerdings ohne Perspektive erfolgt. Die vom Markt geforderten notwendigen Berufsausbildungen, Umschulungen und auch die Teilqualifizierungen werden spürbar vernachlässigt bei den Förderentscheidungen. Dadurch bedingt hat der Rückgriff auf unzureichend qualifizierte Subunternehmer zugenommen, was in der Regel nach den analysierten Entwicklungen auch mit kriminellen Auswirkungen verbunden ist. (siehe dazu: WIK - Zeit­­schrift für die Si­cher­heit der Wir­t­­schaft, Nr. 5, Oktober 2015, Das "Risiko Sub­­un­­ter­­neh­­mer" in der Si­cher­heits­­­dienst­­leis­­tung, Über die Mög­­­li­ch­kei­­ten und akuten Gefahren bis hin zur Kri­­mi­na­­li­tät beim Einsatz von Sub-​Sub-​Sub-​Un­­ter­­neh­­mern).

Das mehrfach seit Jahren angekündigte, aber noch nicht einmal im Entwurf vorliegende Sicherheitsdienstleistungsgesetz wurde fast als „Heilsbringer“ in Richtung Anhebung der gewerberechtlichen Zugangsvoraussetzungen gesehen. So sicher ist das aber nicht, die notwendigen Veränderungen wären erheblich, eine Basisqualifizierung mit Gewerbezugang müsste zwingend mindestens 200 Stunden Grundausbildung vor einer IHK-Prüfung beinhalten. Konzentrieren wir uns 2022 deshalb zuerst auf die akuten Aufgaben, die Suche und Qualifizierung von Sicherheitspersonal und erweitern wie bisher die nicht geforderte, aber in der Regel vorgenommene, Vorbereitung auf die IHK-Sachkundeprüfung mit Dienst- und Fachkunde. ROTEIV®-Bildungszentrum Berlin eröffnet im Februar und März 2022 entsprechend erweiterte Prüfungsvorbereitungskurse, Teilqualifizierungen und eine Umschulung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“.

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